Was macht denn unsere Lia so?

Viel Spaß !!
have fun

Moderator: shorty

Post Reply
User avatar
RDThorsten
Posts: 522
Joined: Sat 6. Mar 2010, 16:08
Location: 26160 Bad Zwischenahn 42,3 km bis zur Nordsee

Was macht denn unsere Lia so?

Post: # 1072Post RDThorsten
Thu 23. Jun 2011, 07:49

Nachdem ich sie bei Facebook bei Ihren Aktivitäten "begleiten" kann, sah ich heute dass sie offenbar ein neues Hobby für sich enddeckt hat :shock: :shock: :shock:

Image


Image
Image
If it isn`t smokin it`s broken!

User avatar
uhrmacher
Posts: 62
Joined: Thu 4. Mar 2010, 06:10
Location: 21337 Lüneburg

Re: Was macht denn unsere Lia so?

Post: # 1073Post uhrmacher
Fri 24. Jun 2011, 04:24

so'n schönes Flugzeug!
und dann wird es durch so eine scheiß Werbung verunstalltet! Weiß der Himmel, was Breitling mit Fliegerei zu tun hat.
Der einzige schweizer Uhrenhesteller, der wirklich autentischer Fliegerinstrumentenfabrikant ist, ist die Firma Revue Thommen.
Der Breitling-Schrott ist nur was für die armen Schweine, die sich 'n Image für € 10.000,- kaufen und gratis ne Uhr hinterher geschmissen bekommen :evil:

der Uhrmacher

P.S.:. Sie übt schonmal für die nächste FR

Nachtrag: OK, der Uhrmacher hatte da wohl'n schlechten Tag gehabt. Wobei die Kritik an der Marke "Breitling"grundsätzlich richtig ist.
Last edited by uhrmacher on Sat 2. Jul 2011, 20:52, edited 1 time in total.
Den realen Sozialismus in seinem Lauf,
halten weder Vernuft noch Schneesturm auf!

Im 2takt voran!

User avatar
Jörg (HRO)
Posts: 312
Joined: Thu 4. Mar 2010, 08:50
Location: Rostock

Re: Was macht denn unsere Lia so?

Post: # 1081Post Jörg (HRO)
Wed 29. Jun 2011, 19:40

Moin,

dann oute ich mich mal als armes Schwein. Als ganz armes so gar.
Hab meinen Breitling Armbandchronografen nicht mal selbst gekauft,
sondern von meinem Vater geschenkt bekommen, der ihn wiederum
von seinem Vater geerbt hat. Ach ja, ist übrigens Baujahr 1916 und
hat zwei Weltkriege er- und im Gegensatz zu seinem Erstbesitzer - überlebt.
SO schrottig können die Teile also nicht sein. Waren übrigens seinerzeit die
ersten ihrer Art - noch mit Start und Nullstellung über die Krone.
(Wobei die separaten Rückstellknöpfe meines Wissens auch eine Breitling
Erfindung sind.).

Und was die Beziehung zur Fliegerei angeht:
Breitling hat zu allen Zeiten primär Uhren für Flieger und wissenschaftliche
Instrumente gebaut. In jüngerer Vergangenheit z.B. die Emergency:
die einzige Armbanduhr für Piloten mit integrierter Funkbake auf der
internationalen Luftnotruffrequenz (121,5 MHz).
Ansonsten sind sie seit den 30er Jahren Alleinlieferant der Royal Air Force und
seit Ende des 2. WK auch der USAF - bis heute.
Reicht das als Bezug zur Fliegerei?

Grüße Jörg,
der bislang dachte der Uhrmacher kenne sich in seinem Metier aus.

P.S.
Oder bist du auf die Firma sauer, weil sie ihre eigenen authorisierten Wartungsstützpunkte betreibt?

P.P.S.
Breitling ist übrigens die einzige der 'großen' Marken deren Uhren - sowohl die mechanischen wie auch die
elektronischen - ausnahmlos alle eine COSC Zertifikat haben.
Es gibt 10 verschiedene Arten von Menschen. Diejenigen, die Binärcode verstehen und diejenigen, die das nicht tun.

User avatar
uhrmacher
Posts: 62
Joined: Thu 4. Mar 2010, 06:10
Location: 21337 Lüneburg

Re: Was macht denn unsere Lia so?

Post: # 1087Post uhrmacher
Sat 2. Jul 2011, 21:30

Moin Jörg,

eigentlich wollte ich es bei meinem Nachtrag bewenden lassen.

Erst einmal möchte ich Dir zu deinem Klassiker gratulieren. Breitling hatte damals wirklich hervorragende Uhrwerke eingekauft und äußerst hochwertige Armbanduhren gebaut. I.d.R. kamen seit den 40er Jahren die Chronographenwerke von der Firma Venus, Automaten wurden von Felsa bezogen.

Nachtrag: Bevor ich unausgegorenes in die Welt setze habe ich noch mal meine Quellen*) konsultiert. Weder in den deutschen Flume-Werksucher von 1943, 1953 und 1963 letzmalig redigiert und in dem Engelkemper "Werkspiegel" 1967, noch in dem Catalogue officiel des pièces de rehabilillage pour montres suisse von 1955 taucht die Firma "Breitling" als Uhrwerkhersteller auf. In den deutschen Nachschlagewerken enthalten sind alle relevanten Hersteller aus Deutschland, England, Frankreich und der Schweiz seit Begin des 20. Jahrhunderts.

Falsch ist, das die RAF (Royal Air Force, GB) auschließlich die Fliegeruhren von Breitling bezog. Richtig dagen, das seit den 30er Jahren als Dienstuhren der RAF ausschließlich Handaufzuguhren ohne Stoßsicherung von IWC, LeCoultre, Hamilton, Buren und Smith bezogen wurden. Dabei hatten alle den gleichen Werkdurchmesser, so das es wärend des 2. Weltkrieges vorkommen konnte, das nach dem zyklisch vorzunehmenden Service Uhrwerke in Gehäusen fremder Herrsteller wiederzufinden waren.

Meine Kritik an der Marke bezieht sich auf die aktuelle Produktion. Zu Begin der 80er Jahre war Breitling pleite. Ein Investor kaufte ausschließlich die Marke und ließ die Uhren zunächst bei Kelek bauen. Kelek wurde später von Breitling übernommen.
Breitling hat in dieser Zeit keine Borduhren gebaut. Von Flugzeuginstumenten ganz zu schweigen.

Zur Lieferung von Ersatzteilen: Da ist Breitling nicht alleine. Hatten zunächst Patek-Phillipe und Vacheron-Constantin nur Konssesionäre beliefert, so bekamen seit den 70er Uhrmacher auch von Rolex**) und Cartier keine Teile mehr. In jüngster Zeit liefern fast sämtliche Marken keine Ersatzteile an Nichtkonssesionäre. Was einem Berufsverbot gleich kommt. Von den Marken der Ritchmond-Groupe (Cartier, Baume&Mercier...) bekommen selbst Konssesionäre KEINE Teile mehr. (Sollen sie sich ihren Schrott doch sonstwo hinstecken!). Seit diesem Jahr bin ich von Omega, wo ich jahrelang Kunde war, nur noch Teile, wenn ich mich von dieser Marke zertifizieren lasse. Was mit der Kleinigkeit von € 14.000,- netto zu buche schlagen würde. Das sit ungefär so, als Apotheker 1.400.000,- auf den Tisch blättern müßten um die Produkte der Firma Bayer verkaufen zu dürfen... So beziehe ich meine Ersatzteile eben auf dem grauen Markt im Internet.

der Uhrmacher am Werktisch der sein Wissen nicht bei Wikipedia (allein) erwirbt 8-)

*) mein nicht geringe Bibliothek

**) Rolex-Uhren repariere ich nur bis zu den zu Begin der 80er Jahren gebauten Modellen. Bei allen die jünger sind ist der Stahl der Räderwellen so mieserabel, das bei drei Jahre alten Uhren i.d.R. das komplette Räderwerk ersetzt weren muß.Da ist es einfacher die Uhren gleich zu Rolex zu schicken.

so...genug jetzt, ich wollte es nicht vertiefen, aber ich denke ich sollte das noch mal klar stellen, ok?!
Den realen Sozialismus in seinem Lauf,
halten weder Vernuft noch Schneesturm auf!

Im 2takt voran!

Post Reply